1. Endlich wieder besser schlafen
Eine weitverbreitete Meinung ist, dass Alkohol beim Schlafen hilft. Das stimmt so nicht. Denn obwohl sich die Tiefschlafphase zu Beginn der Nacht sogar verlängern kann, sagt dies nichts über die Schlafkontinuität, bzw den Erholungswert aus. Wer abends Alkohol trinkt, verstoffwechselt ihn in der Nacht, was zu einem Anstieg des Adrenalinspiegels und des Blutdrucks führt. Auch nach geringen Mengen Alkohol erhöht sich der Herzschlag im Schlaf und steht einer tiefgreifenden Entspannung im Weg. Schnarchen und Atemaussetzer hängen auch mit Alkoholkonsum zusammen und sind zusätzlicher Stress für den Körper – und nicht selten auch für das Umfeld…
2. Körperliche Gesundheit
Alkohol macht dick! Ganz leicht lassen sich durch die Reduktion von Alkohol Kalorien sparen: Ein Glas Bier hat ca 250 kcal und ist überdies appetitanregend, da der Blutzuckerspiegel mit steigender Menge an Alkohol sinkt.
Da Alkohol die Darmflora negativ beeinflusst und die Darmbarriere schwächt, tut man etwas für das Funktionieren des Immunsystems, da durch den Verzicht die Enzündungsbereitschaft herabgesetzt wird.
Mehr Herzgesundheit: Es gibt Zusammenhänge zwischen der konsumierten Tagesmenge an Alkohol und Vorhofflimmern, das sich bei weitgehender Abstinenz deutlich bessert. Auch ein blutdrucksenkender Effekt bei deutlicher Alkoholreduktion ist bekannt.
Eine alkohoische Fettleber ist nicht unbedingt ein irreversibles Schicksal; der Stoffwechsel von Vieltrinkern regeneriert sich oft schon nach wenigen Monaten von selbst. Bei einer nicht mehr rückgängig zu machenden Leberzirrhose ist Abstinenz (über) lebensnotwendig.
Die Krebsgefahr steigt und sinkt- auch erst nach Jahren der Abstinenz.
3. Mentale Gesundheit und Gedächtnisleistungen
Alkohol stört die Informationsübertragung und verändert die Gehirnstruktur. Es werden Hirnzellen zerstört und das Gehirn verliert an Volumen. Da Alkohol auch die Blutgefäße schädigt, steigt das Risiko für eine vaskuläre Demenz. Oftmals versucht man, den Alkohol gegen das einzusetzen, was dieser maßgeblich verursacht oder verschärft hat: Unkonzentriertheit, Impulskontrollstörungen, Gedächtnisprobleme.
Auch das Gehirn und die kognitiven Funktionen erholen sich nach Monaten
Dies allerdings nur, sofern die Hirnschäden nicht zu weit fortgeschritten sind. So lässt sich zum Beispiel die Merkfähigkeit mitunter wieder steigern und Konfabulationen (einweben von nicht stattgefundenen Geschehnissen in die eigene Geschichte) können im Verlauf der Zeit wieder abnehmen. Das Hirn kann sich bei dieser Art von Demenz im Unterschied zu Alzheimer dann noch teilweise selbst regenerieren. Eine ausgeprägte Alkoholdemenz ist allerdings irreversibel.
4. Psychische Gesundheit
Grundsätzlich und langfristig bessert sich das Wohlbefinden von Menschen, die keinen Alkohol mehr trinken. Der Weg dorthin ist lohnenswert und eine Lebensentscheidung. Auch Rückfälle bedeuten nicht, dass es sich um das falsche Ziel handelt! Schließlich gibt es auch psychische Gründe, weshalb man den Weg der Sucht gegangen ist, und die haben sich in der Regel während des Konsums nicht aufgelöst. Deshalb lohnt es sich zu jedem Zeitpunkt, an gesteckten Zielen fest zu halten. Dies gilt auch für alle anderen Süchte. Wer bereit ist, etwas zu verstehen und zu verändern, wird es leichter haben, auf sein Suchtmittel zu verzichten und mit Begleitung ist es einfach leichter und man bleibt dran.
5. Soziale Beziehungen
Besonders die Droge Alkohol hat immer auch etwas mit Beziehungen zu tun. Zum Beispiel als Soziales Bindemittel im Sinne der Schaffung von Gemeinsamkeiten als (Team) Kultur, Feierlichkeiten und anderen Anlässen mit Erlebniswert. Daraus erklärt sich eine tückische Hauptfunktion des Alkohols, da sie einen verstärkenden, weil belohnenden Effekt hat. Kurzfristig.
Näher stehende Personen und Angehörige erleben oft die Schattenseite: Persönlichkeitsveränderungen, Aggression, Verlust von tiefergehenden Bindungsgefühlen und Vertrauensprobleme. Deshalb ist es wichtig, Familienangehörige mit ins Boot zu holen und ein zu beziehen.
Häufig geht es darum, Beziehungen auch fehlende) neu zu betrachten, persönliche Bedürfnisse wahr zu nehmen und neue Kontakte zu knüpfen. Befriedigende Beziehungen sind die stabilisierende Achse für die persönliche Entwicklung. Und umgekehrt.
Quellen, links und weiterführende Einblicke
https://demenz-portal.at/aktuelles/alkohol-demenz-teil-1-von-2/
https://www.kenn-dein-limit.info/gesundheit/alkohol-gedaechtnis-und-gehirn/
https://www.ardalpha.de/wissen/gesundheit/ernaehrung/was-stellt-alkohol-in-unserem-kopf-und-gehirn-an-gesundheit-100.html
https://www.beziehungsdynamik.de/autor/heinz-peter-roehr/
https://www.selbsthilfe-staedteregion-aachen.de/